Konzeptskizze Hochschulgruppen

Konzeptskizze zur BJR-geförderten Projektstelle der DPSG Bayern: Förderung von Hochschulgruppen der DPSG

Das Ziel der Projektstelle ist der Aufbau und die Vernetzung von DPSG-Hochschulgruppen in
den bayrischen Diözesen. Vorrangige Aufgaben sind eine Konzepterstellung, die Etablierung mehrerer Hochschulgruppen, sowie deren Koordination und Vernetzung. Das Konzept soll dabei so angelegt sein, dass die Hochschulgruppen langfristig ohne aktive Unterstützung durch eine Projektstelle bestehen bleiben. Außerdem sollen weitere Neugründungen vereinfacht werden.

Problemstellung

Die Studierenden an bayrischen Universitäten sind durch den Wegfall der Wehrpflicht und der Umstellung auf das G8 in den letzten Jahren zunehmend jünger geworden. Dadurch gibt es immer mehr studierende Rover, welche in ihrem Stamm noch keine Leitungserfahrung sammeln konnten. Bedingt durch den Studienort ist eine deutliche Abwanderung aus dem ländlich strukturierten Raum in die Städte zu beobachten, die eine weitere Arbeit in den Heimatstämmen oft unmöglich macht. Diese Faktoren spiegeln sich deutlich in dem beobachteten Rückgang des ehrenamtlichen Engagements in der Jugendarbeit wieder.

Trotzdem wollen sich Studierende gerne in die Gesellschaft einbringen. Studien zum freiwilligen Engagement in Deutschland (Bundesministerium FSFJ, Erster Engagementbericht, 2012) weisen dem bürgerschaftlichen Engagement junger Erwachsener nicht nur einen hohen Wert für den Erwerb von Lebenskompetenzen zu, sondern betonen auch besonders das hohe Engagementpotential von Jugendlichen und jungen Erwachsenen von 14-24 Jahre. Nun haben zwar Studierende die Möglichkeit, sich an der Universität in unterschiedlichen kulturellen und politischen Hochschulgruppen zu engagieren, allerdings gibt es bisher noch keine direkte Möglichkeit, ihr Engagement an den Universitäten als Pfadfinder einzubringen. Pfadfinden ist an bayrischen Universitäten bisher nicht möglich und das soll diese Projektstelle ändern.

Die Einführung von DPSG Hochschulgruppen soll jungen Erwachsenen von 17-24 Jahren die Möglichkeit bieten ihr Engagementpotential im Sinne der DPSG auszuschöpfen und persönliche Entwicklungschancen zu nutzen. Studierende können dabei bereits erworbene Kompetenzen einsetzen und durch das Arbeiten in der Gruppe mit anderen weiterentwickeln. Zudem bietet das Konzept der Hochschulgruppe einen geeigneten Rahmen, um als junger Erwachsener Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Auf der anderen Seite gibt es in den Reihen der DPSG häufig überdurchschnittlich gut ausgebildete und engagiert junge Menschen, deren Potential in landesweit vernetzten Hochschulgruppen zu unterschiedlichen Themen noch besser genutzt werden könnte.

Ziele der Projektstelle und der Einführung von Hochschulgruppen

Mit der Projektstelle und der damit verbundenen Einführung von Hochschulgruppen soll den Studierenden durch die Möglichkeiten, die eine Hochschulgruppe bietet, das aktive Pfadfinden am Studienort ermöglicht werden. Die Gruppe soll auch das Ankommen von Pfadfindern der DPSG an Ihrem Studienort vereinfachen, durch den bereits bekannten Rahmen und den Austausch mit Gleichgesinnten. Es können gemeinsame Projekte und Konzept geplant und umgesetzt werden sowie der Studienort als Pfadfinder attraktiver gestaltet werden. Als positiver Nebeneffekt wird die DPSG und dadurch Pfadfinden an den Studienorten präsent und es bietet sich die Gelegenheit andere Studierende zu erreichen und so zusätzlich eine neue Zielgruppe zu erschließen. Über die Hochschulgruppe werden Pfadfinder unterschiedlicher Studiengänge und Fachrichtungen sowie unterschiedlicher Regionen und/oder Länder vernetzt. Dies könnte zu Synergieeffekten wie der aktiven Beteiligung in einer anderen Diözese und möglicherweise auch der Anwerbung von neuen Mitgliedern, sowie lebenslangen Freundschaften führen. Unter diesem Aspekt betrachtet kann sich die Hochschulgruppe auch positiv auf den in vielen Stämmen vorliegenden akuten Leitermangel auswirken, da der Schritt zum Engagement im neuen Wohnort erleichtert wird. Darüberhinaus kommt die Hochschulgruppe der aktuellen Lebenswirklichkeit von Studierenden durch die Möglichkeit eines flexiblen Engagements entgegen.

Für die Diözese vor Ort bringt die Hochschulgruppe auch ein hohes Maß an unterschiedlichen Qualifikationen und Kompetenzen sowie tatkräftiger Mitarbeit. So können zum Beispiel Projekte ausgelagert oder Themen angestoßen werden, von deren Bearbeitung die Diözesen profitieren. Hinzu kommt, dass die Hochschulgruppen größtenteils selbstorganisiert und selbstverantwortlich handeln und arbeiteten sollen, wodurch der „Betreuungsaufwand“ vor Ort relativ gering ausfällt.

Landesweite Bedeutung von Hochschulgruppen der DPSG

  • Studierende können als Gruppenleiter den Stämmen vor Ort helfen und es kann so dem landesweiten Leitermangel entgegengewirkt werden
  • Unterstützung des Diözesanverbandes bei z.B. der Umsetzung von Jahresaktionen oder themenübergreifenden Arbeiten
  • Bearbeitete Themen und erstellte Konzepte sowie Aktionen können anderen Diözesen zur Verfügung gestellt werden
  • Weitergabe und Vermittlung des Pfadfindergeistes an junge Erwachsene
  • Landesweite Vernetzung der Studierenden der DPSG

Aufgaben der Projektstelle

  • Erarbeitung eines Konzeptes, welches die Gründung, Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitswirksamkeit miteinschließt. Es wird ein Leitfaden erstellt, Werbematerial bereitgestellt und Ideen für die Treffen erarbeitet.
  • Gründung und Etablierung von Hochschulgruppen der DPSG an mindestens drei bayrischen Universitäten
  • Begleitung der Hochschulgruppen in der Startphase und anschließende Koordination und Vernetzung
  • Ansprechpartner und Promoter für die Hochschulgruppen

Projektzeitraum

Der Projektzeitraum beträgt 3 Jahre (6 Semester), um eine nachhaltige Gründung zu gewährleisten und die Vernetzung zu fördern. Ein möglicher Zeitplan ist folgender:

  • 1. – 2. Semester: Gründung selbständiger Hochschulgruppen und Begleitung in der Anfangsphase, Anbindung an den jeweiligen Diözesanverband
  • 3. Semester: Reflexionsphase und Nachbereitungsphase
  • 4. Semester: Koordination und Vernetzung der verschiedenen Hochschulgruppen
  • 5. – 6. Semester: evtl. Konzeptüberarbeitung, Gründung und Vernetzung weiterer Hochschulgruppen, Begleitung zur Selbstständigkeit